Doppelt entfettetes Streckmetall
als Bewehrung zur Erhöhung der Tragfähigkeit
Herausforderung
Unser Kunde fertigt wärmeisolierte Gehäuse aus Kunststoff, bei denen der Wandzwischenraum ausgeschäumt wird. Zum Ausschäumen des Wandaufbaus dient ein sehr schnell expandierender Isolierschaum. An den Außenseiten der Gehäuse werden Module befestigt. Der geschäumte Wandaufbau des Gehäuses verfügt nur über eine geringe, nicht ausreichende Tragkraft.
Damit die Außenwand ausreichende tragfähig für die Montage des Moduls ist, wird ein Zuschnitt aus Streckmetall in den Wandaufbau eingeschäumt. In diesem Arbeitsvorgang wird der Streckmetall-Zuschnitt so ausgerichtet, dass das Wandmodul von außen mit einer Blechschraube fest verbunden werden kann.
Problem:
Das Streckmetall wird mithilfe eines Klebepads an der Innenseite des Gehäuses fixiert. Fertigungsbedingt wird die Produktion in unregelmäßigen Abständen für einige Stunden unterbrochen. Dabei hat es in der Vergangenheit Probleme mit dem Ablösen der Streckgitter-Zuschnitte gegeben. Wenn sich die Streckmetall-Zuschnitte vor dem Ausschäumen vom Klebepad bzw. von der Wand lösen, werden sie von dem expandierenden Schaum mitgerissen, sodass das Modul nicht montiert werden und das Gehäuse seinen Zweck nicht mehr erfüllen kann.
Die Herausforderung ist folglich das absolute Fixieren der Streckgitter- Zuschnitte.
Lösung
Das Streckmetall wurde auf das bestmögliche Verhältnis, Klebefläche (Oberfläche) zu offener Fläche und Masche (Rauten-Öffnung) in Bezug auf den Durchmesser der Schraube optimiert. Trotz des optimalen Verhältnisses waren die Ergebnisse abschließend noch nicht zufriedenstellend. Die Haltbarkeit der Fixierung des Streckgitters wurde zusätzlich von einem weiteren Detail beeinflusst. Bei der Fertigung des Streckmetalls wurde sich selbst verflüchtigendes „rückstandsfreies“ Öl verwendet. Leider waren die verbliebenen Ölrückstände ausreichend, um einen inakzeptablen Ausschuss zu produzieren. Es wurden weitere Tests mit einfach entfetteten Streckmetall-Zuschnitten und alternativ mit doppelt oder zweifach entfetteten Streckmetallen durchgeführt. Der Kunde hat sich für die doppelt entfettete Variante entschieden. Nachdem die Fertigung auf doppelt entfettete Streckmetall-Zuschnitte umgestellt wurde, läuft der Prozess reibungslos.
Anmerkung:
Streckmetall wird maschinell gefertigt und entsteht durch versetzte Schnitte sowie anschließendem Strecken von Blech. Dadurch entsteht eine rautenförmige Perforation. In der Regel wird Streckmetall aus Metall gefertigt. Hierbei handelt es sich um eine abfalllose Fertigung. Es werden keine Butzen ausgestanzt, wie z. B. bei einem Lochblech. Durch die geringe Fertigungstiefe ist der Preis für ein Streckmetall stark durch den Werkstoff und die Materialstärke beeinflusst.
Ein weiterer wesentlicher Kostenfaktor ist der Streckfaktor und die Stegbreite. Hier gilt, je größer der Streckfaktor und je dünner der Steg (Vorschub), desto geringer sind im Verhältnis die Materialkosten und damit der Preis.